Weil sie auf dem Nauener Toleranzfest Agressionen auslösen könnte, musste die Wahlwerbung von Gary Koch und Raimond Heydt einen neuen Platz finden
Dieses Jahr blieb es ruhig auf dem Toleranzfest in Nauen. In den Vorjahren haben Neonazis jeweils am 20. April am Friedhof eine Mahnwache abgehalten, um der Bombadierung Nauens im Zweiten Weltkrieg zu gedenken. Und ein bestimmter Geburtstag ist ja auch an diesem Tag.
Demokratische Gegengruppierungen des Orts haben daraufhin das Toleranzfest ins Leben gerufen, um diesen Mahnwachen etwas entgegenzusetzen.
Seit gut zwei Jahren bleibt das rechte Lager still und das Toleranzfest steht an diesem Tag im Mittelpunkt.
Doch zwei Vertreter der Listenvereinigung „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, Piratenpartei Deutschland, Die PARTEI der Sorben, Wählergruppe Tierschutz, Wählergruppe Soziales Havelland, Wählergruppe Bürgerfreundlichkeit, Wählergruppe HipHop“ mussten Konsequenzen aus der Veranstaltung ziehen: Die Polizei hatte zwei ihrer Wahlplakate abgehangen, da diese Plakate rechte Gruppen provozieren könnte. Die Plakate hingen an Laternenmasten und trugen die Aufschrift „Hier könnte ein Nazi hängen.“ Die Verantwortlichen Raimond Heydt und Gary Koch nahmen das Abhängen aber mit Humor und legten die Schilder als Hitzeschutz hinter die Windschutzscheibe ihres Autos. „Da kann man die Plakate auch noch gut lesen“, sagte Gary Koch lachend.